Ich kaufe!

Es gibt zwei Arten, um an der Börse Kohle zu machen – und mit Kohle machen meine ich, eine Überrendite zur Marktrendite zu erzielen. Klar, der weltweite Aktienmarkt (ACWI) macht im Schnitt 8 % pro Jahr, und das bedeutet alle zehn Jahre eine Verdopplung, bla bla bla… Aber mit 8 % p. a. wird keiner reich. Höchstens bleibt man reich.

Die 8 % pro Jahr entsprechen ungefähr den Kapitalkosten der Unternehmen, also dem, was börsengelistete Unternehmen im Schnitt bezahlen müssen, um sich Kapital zu beschaffen. So weit die Theorie, die du lernst, wenn du dich an der Uni für BWL einschreibst – wovon ich nur dringend abraten kann. Man geht zu 100 % dümmer aus dem Studium raus, als man reingegangen ist, aber das ist ein Thema für einen anderen Newsletter.

Hier geht es darum, wie wir den Markt massiv schlagen können, also eine Überrendite zur Marktrendite erzielen. Da die Marktrendite dem Durchschnitt entspricht, erfordert jede Überrendite auch einen „Dummen“, der sie bezahlt, indem er eine unterdurchschnittliche Rendite erzielt.

Deshalb ist es so verdammt wichtig, milde zu sein an der Börse: Auch wenn es die letzten Jahre wirklich gut für mich gelaufen ist, mache ich mir immer wieder bewusst, dass meiner krassen Überrendite sehr viele Menschen mit einer Unterrendite gegenüberstehen. Und bei jedem Trade frage ich mich deshalb: Warum verkauft die andere Person gerade? Und bin vielleicht nicht ich der Dumme?

Zwei Arten um Kohle zu machen

Was sind also die zwei Arten, um an der Börse Kohle zu machen? Erstens: einen Trend früh erkennen und aufspringen. Ich habe meine ersten ETH 2016 bei 2 $ gekauft, bei BTC bin ich bei circa 200 $ eingestiegen. Gut, das zählt nicht, weil ich einen Teil der BTC dann mit stolzem Gewinn bei 600 $ verkauft habe. Aber die ETH habe ich gehalten. Was war also passiert? Naja, es gab einen neuen Trend – Kryptowährungen – und ich bin sehr früh darauf aufgesprungen. Newtons zweites Gesetz besagt, dass eine Bewegung, die einmal im Gange ist, sich mit hoher Wahrscheinlichkeit fortsetzt: der Momentum-Faktor eben. Die crypto Welle wurde 2017 so richtig losgetreten und ist seitdem im Gange.

Man kann die Zeit nicht zurückdrehen

Ich habe das gleiche dann wiederholt, als ich 2020 nach Covid alles Geld, das ich irgendwie bekommen konnte, in crypto investiert habe. Und wieder war ich früh dran, denn 2021 explodierten die cryptos so richtig. Das gleiche habe ich 2022/2023 gemacht, als ich in jedem YouTube-Video erwähnt habe, dass ich die ganze Zeit per Dollar-Cost-Average BTC und ETH akkumulierte. Ab Q3 2023 habe ich SOL hinzugenommen. Auch dieses Mal war ich wieder früh dran: früh im Bullenmarkt, der meiner Ansicht nach 2025 in die heiße Phase übergehen wird.

Okay, ich verstehe, dein Problem ist jetzt, dass wir die Zeit nicht zurückdrehen können. Wir sind nicht mehr im Jahr 2016, auch nicht mehr im Jahr 2020 und schon gar nicht mehr im Jahr 2023. Der Trend ist also schon fortgeschritten, und man kann nicht mehr früh dran sein.

Deshalb ist jetzt der zweite Faktor wichtig, um an der Börse Geld zu machen: antizyklisches Handeln. In der aktuellen Marktphase bleibt nur noch, gegen die Masse zu setzen, d. h. dann zu kaufen, wenn die Masse verkauft, und dann zu verkaufen, wenn die Masse kauft. Das bedeutet, immer die Gegenposition zur Masse einzugehen. Warum? Weil die Masse eben meistens falsch liegt und ihre Assets entweder zu teuer oder zu billig verkauft oder kauft.

Soweit, so gut. Warum habe ich jetzt nachgekauft? Eigentlich ganz einfach: Das Sentiment ist super bearish, und wir sind gerade an einem hochinteressanten Punkt für Risikonehmer. Das weltweite Wirtschaftswachstum ist schwach. Das liegt daran, dass China sich seit dem Bärenmarkt 2022 nicht erholt hat. Aus dem gleichen Grund sind zum Beispiel Rohstoffe nicht so richtig gut gelaufen.

Zusätzlich kühlt die US-Wirtschaft gerade ab. Das liegt daran, dass Trump vor Amtseintritt mit seinen Aussagen zu den Zöllen eine Dollar-Stärke produziert hat, die nun wiederum ein Quartal später die wirtschaftliche Abkühlung bewirkt, die wir gerade erleben. Seit Amtseintritt von Trump fällt der Dollar aber sehr stark. Es gibt wenige Fälle, in denen der USD-Index so schnell so stark gefallen ist! Gleichzeitig fallen langfristige US-Zinsen, wenn die Wirtschaft abkühlt und der Dollar fällt. Das heißt, wir sollten im zweiten Quartal 2025 die wirtschaftliche Erholung sehen.

Jedes Mal, wenn der Dollar so stark gefallen ist, stieg Bitcoin anschließend sehr stark an. Das liegt daran, dass ein fallender US-Dollar massiv Liquidität ins System presst und Bitcoin eben ein Liquiditäts-Asset ist.

Der ISM-Manufacturing Index sollte nun auch sehr stark anziehen, was die vorlaufenden Indikatoren bereits ankündigen. Wenn der ISM anzieht, dann hat der Average Joe in den USA mehr Geld in der Tasche, das er an der Börse verzocken wird. Nicht umsonst sehen wir eine starke Korrelation zwischen ISM und BTC.

Inflation kollabiert

Hinzu kommt, dass die Inflation gerade dabei ist zu kollabieren. Der Grund, warum die FED 2023 und 2024 den Stimulus durch die Hintertür reingebracht hat – d. h. die RRP und den TGA runtergefahren und gleichzeitig die gesamte Verschuldung aufs kurze Ende (Coupon Issuance) gelegt hat –, war die starke Inflation. Ich rechne stark damit, dass die Bilanzverknappungen der FED (QT) bald ein Ende finden. Ob wir dann zu QE übergehen oder die Liquidität eher aus China und Europa kommen wird, bleibt abzuwarten.
Der entscheidende Faktor für mich ist aber die globale Liquidität, deren Rücksetzer im vierten Quartal 2024 die aktuelle Korrektur mitverantwortet hat. In meiner Investorengruppe hatten wir Ende 2024 intensiv diskutiert, ob man nun Gewinne mitnehmen sollte. Ich hatte bis in den Januar hinein immer wieder darauf hingewiesen, dass es ein sehr guter Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen war – zumindest für Investoren, die im Risiko-Sektor zu stark positioniert waren. Jetzt steigt die globale Liquidität aber wieder stark an und hat diese Woche sogar neue Allzeithochs erreicht. Die Chinesen beginnen nämlich, mit dem tiefen Dollar ihre Wirtschaft zu stimulieren.

Den liquiditätsinitiierten Rücksetzer auf Q4 2024 sehen wir jetzt an der Börse. Wie tief es dabei fallen kann, weiß niemand. Interessanterweise passierte der Covid-Crash auch im März – Zufall? Vermutlich ja. Who knows. Darum geht es nicht.

Meiner Ansicht nach haben wir noch kein „Blut auf den Straßen“, es gab auch noch kein finales „Auskotzen“ an den Risikomärkten. Das muss aber auch nicht kommen. Erfolgreiche Investoren versuchen nicht, den Boden oder das Hoch zu timen, sondern fokussieren sich auf die Strecke dazwischen. Der Bullenmarkt wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weitergehen, weil die Liquidität sehr stark ausgeweitet werden muss. Risiko-Assets werden davon profitieren. Genau deshalb habe ich nachgekauft. Ich habe aber noch Cash auf der Seite, falls es noch einmal tiefer geht – was möglich ist. Mein Anspruch ist nicht, den Boden zu timen, sondern dann zu kaufen, wenn alle verkaufen wollen.

Wenn dich interessiert, wie ich mein Risiko kontrolliere, welche Assets ich nun kaufe und vor allem, wann ich 90 % meiner Risikopositionen verkaufen werde, dann kannst du dich hier für meine Investorengruppe bewerben. Im Juni 2025 veranstalten wir wieder ein Investoren-Treffen in München. Ich freue mich darauf! Gerade in rauen Zeiten wie diesen ist es entscheidend, sich mit den richtigen Menschen zu umgeben, um voneinander zu lernen.

Bis dahin wünsche ich dir viel Erfolg – und dass du, auch wenn der Panik-Ausverkauf noch kommt, nicht die Nerven verlierst.

Wir hören uns nächste Woche!

Beste Grüße,
Balthasar

pure Alpha Gruppe

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Haftungsausschluss & Risikohinweis

Die Inhalte dieses Beitrages dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien, Futures, Indizes, Devisen, ETFs, Kryptowährungen oder Rohstoffen dar. Investitionen können sowohl hohe Gewinne als auch erhebliche Verluste mit sich bringen. Bitte sei dir der Risiken bewusst und investiere nur Kapital, dessen Verlust du finanziell verkraften kannst.

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